Content-Curation: Was ist das? (Marketing-Glossar)

Content-Curation bezeichnet den Prozess, die relevantesten und wertvollsten Inhalte zu einem bestimmten Thema zu finden, zu organisieren und zu teilen, anstatt selbst neue Inhalte zu erstellen.

Erklärung

In der heutigen Informationsflut wird es für Unternehmen und Marken zunehmend herausfordernd, kontinuierlich hochwertigen, originellen Content zu produzieren. An dieser Stelle kommt Content-Curation ins Spiel: Anstatt alle Inhalte selbst zu erstellen, durchsucht man das Internet nach den besten verfügbaren Inhalten zu einem Thema und stellt diese kuratiert zusammen.

Der Kurator agiert dabei als Filter und Qualitätsgarant. Er selektiert aus der Fülle an Informationen diejenigen, die für seine Zielgruppe tatsächlich relevant und wertvoll sind. Dabei geht es nicht nur darum, Links zu sammeln, sondern die Inhalte sinnvoll zu strukturieren, einzuordnen und zu kommentieren.

Content-Curation kann verschiedene Formen annehmen: Von einfachen Linklisten oder Social-Media-Posts über kommentierte Zusammenfassungen bis hin zu umfassenden Roundups oder Newslettern. Entscheidend ist, dass die Inhalte nicht unverändert geteilt, sondern durch die Expertise und Einordnung des Kurators eine Aufwertung erfahren.

Durch Content-Curation können sich Marken als vertrauenswürdige Informationsquelle und Meinungsführer in ihrer Nische positionieren, ohne fortlaufend selbst neuen Content generieren zu müssen. Sie bieten ihrer Zielgruppe einen wertvollen Service, indem sie die Informationsflut filtern und nur die relevantesten Inhalte bereitstellen.

Anwendungsbeispiele

Ein SaaS-Startup für Projektmanagement-Tools erstellt wöchentlich einen Newsletter mit den besten Artikeln, Videos und Podcasts zu den Themen Produktivität, Teamarbeit und Führung. Durch die sorgfältige Auswahl und Kommentierung der Inhalte etabliert sich das Startup als Experte und Kurator in diesem Bereich.

Ein Food-Blog teilt regelmäßig auf seinen Social-Media-Kanälen die besten Rezepte, informativen Koch-Tutorials und fundierten Ernährungstipps anderer Food-Blogger und -Experten. Durch die Curation bietet der Blog seinen Followern einen Mehrwert über die eigenen Inhalte hinaus und stärkt gleichzeitig die Vernetzung und Reichweite innerhalb der Food-Blogger-Community.

Abgrenzung

  • Content-Creation: Bezeichnet die Erstellung eigener, originärer Inhalte. Content-Curation basiert hingegen auf der Auswahl und Aufbereitung bereits existierender Inhalte.
  • Content-Aggregation: Meint das automatisierte Sammeln und Zusammenstellen von Inhalten anhand bestimmter Kriterien, oft durch Algorithmen. Bei der Content-Curation spielt die manuelle Auswahl und Bewertung durch einen menschlichen Experten eine zentrale Rolle.
  • Content-Sharing: Beschreibt das einfache Teilen von Inhalten, oft ohne zusätzlichen Kontext oder Kommentar. Content-Curation geht darüber hinaus – hier werden die Inhalte sorgfältig ausgewählt, eingeordnet und aufbereitet.

Relevanz

In Zeiten von Content-Schock und Informationsüberflutung gewinnt Content-Curation zunehmend an Bedeutung. Nutzer sind oft überwältigt von der Masse an Inhalten und haben Schwierigkeiten, die wirklich relevanten und vertrauenswürdigen Informationen zu identifizieren.

Hier können Marken durch geschickte Content-Curation als Lotsen und Qualitätsfilter agieren. Indem sie ihrer Zielgruppe die Suche nach den besten Inhalten abnehmen und diese sinnvoll aufbereitet präsentieren, generieren sie einen echten Mehrwert. So bauen sie Vertrauen und Loyalität auf, steigern ihre Sichtbarkeit und stärken ihr Image als Experten und Meinungsführer.

Content-Curation stellt dabei keinen Ersatz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zur eigenen Content Creation dar. Durch die Kombination aus kuratierten und eigenen Inhalten können Marken ihre Content-Strategie optimieren und ihre Ressourcen effektiver einsetzen.

FAQ

Wie finde ich geeignete Inhalte für die Content-Curation?

Wichtig ist es, kontinuierlich die relevanten Quellen und Kanäle zu beobachten: Blogs, Fachmedien, Social-Media-Accounts von Influencern und Meinungsführern in der eigenen Branche. Auch Google Alerts, RSS-Feeds und Newsletter können helfen, den Überblick zu behalten. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, welche Quellen konsistent hochwertige und relevante Inhalte liefern.

Nach welchen Kriterien sollte ich Inhalte auswählen?

Die kuratierten Inhalte sollten stets einen klaren Mehrwert und Nutzen für die Zielgruppe bieten. Zu beachten sind Qualität, Relevanz, Originalität und Vertrauenswürdigkeit der Quellen. Die Inhalte sollten zur eigenen Marke und deren Werten passen sowie die eigene Expertise und Botschaft unterstützen.

Wie häufig sollte ich kuratierte Inhalte teilen?

Dies hängt von der individuellen Content-Strategie und den genutzten Kanälen ab. Auf Social Media kann ein Mix aus kuratierten und eigenen Inhalten sinnvoll sein, beispielsweise im Verhältnis 60/40 oder 70/30. Für einen Newsletter oder Blog kann es ausreichen, einmal pro Woche oder Monat einen kuratierten Roundup zu veröffentlichen. Es empfiehlt sich, verschiedene Frequenzen zu testen und die Reaktion der Zielgruppe zu beobachten.

Muss ich die Urheber der kuratierten Inhalte um Erlaubnis bitten?

In der Regel nicht, solange man fair und respektvoll vorgeht. Stets sollte auf die Originalquelle verlinkt, der Urheber genannt und ihm Anerkennung für seine Arbeit gezollt werden. Die meisten Content-Ersteller freuen sich über die zusätzliche Aufmerksamkeit und den Traffic. Bei der Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material wie Fotos oder Videos ist jedoch Vorsicht geboten und gegebenenfalls eine Erlaubnis einzuholen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen