Wie funktioniert eine Vakuum­verpackung?

Und wieder ist ein Schnitzel übrig! Vakuumieren ist eine einfache Methode, um Lebensmittel haltbarer zu machen und zu lagern. Andere nutzen Vakuumbeutel, um ihre Kleidung über den Winter einzumotten.

Doch wie genau ist die Wirkungsweise eine Vakuumverpackung? Was sind die beiden Haupteffekte beim Vakuumieren? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige dazu.

Was ist ein Vakuum?

Entgegen der üblichen Meinung gilt der Begriff Vakuum nicht nur für luftleere Räume. Es reicht für ein Vakuum aus, wenn der Luftdruck niedriger ist als der normale Luftdruck von 1.013,25 hPa um uns herum. (hPa = Hektopascal)

Je nach Luftdruck gibt es unterschiedliche Vakuum-Kategorien:

Art des VakuumsDruck in hPa (=mbar)
Normaldruck:1013,25
Grobvakuum: 1013 – 1    bis 1
Feinvakuum: .1 bis 10-3 
Hochvakuum (HV): 10-3 bis 10-7
Ultrahochvakuum (UHV): unter 10-7
extrem hohes Vakuum (XHV):< 10-12
ideales Vakuum (IV)0

Ein absolutes oder ideales Vakuum herzustellen, ist technisch nicht möglich.

Wie funktioniert eine Vakuumverpackung?

Für eine Vakuumverpackung muss die Luft aus einer Verpackung gesaugt und die Verpackung geschlossen werden. Dafür müssen die Verpackung und der Verschluss luftdicht (das heißt gasdicht) sein; sonst würde wieder Luft einströmen.

Ob die Verpackung flexibel ist, wie ein Beutel, oder fest, wie eine Box, spielt keine Rolle.

Zum Vakuumieren im Haushalt kannst du einen Staubsauger oder ein spezielles Vakuumiergerät benutzen; du benötigst dafür passende Vakuumverpackungen.

Vakuumiergeräte für die Küche

Mit solchen Mitteln kannst du jedoch nur ein Grobvakuum herstellen; nur mit industriellen Verfahren lassen sich stärke Vakua erzeugen. (Ja, Vakua ist die Mehrzahl von Vakuum.)

Wie wirkt eine Vakuumverpackung?

Warum solltest du Lebensmittel oder andere Dinge überhaupt vakuumieren? Um das zu verstehen, solltest du die Wirkungsweise von Vakuumverpackungen kennen:

Keime und Bakterien benötigen Sauerstoff, um zu wachsen und sich zu vermehren. Je weniger Sauerstoff vorhanden ist, desto langsamer vermehren sie sich.

Durch diesen Effekt bleiben vakuumierte Lebensmittel länger haltbar. In einer Vakuumverpackung ist weniger Luft und damit auch weniger Sauerstoff.

Da in der Verpackung jedoch Restsauerstoff vorhanden ist, wachsen die Keime trotzdem – nur langsamer.

Vakuumverpackte Lebensmittel

Wie lange ein vakuumiertes Lebensmittel haltbar ist, hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab:

  • Wie stark das Vakuum (oder wie niedrig der Sauerstoffgehalt) ist
  • Wie viele Keime bereits vor dem Verpacken im Lebensmittel sind

Aus diesen Gründen sind industriell vakuumierte Lebensmittel meist deutlich länger haltbar: Sie werden in Kühlräumen und unter sehr hygienischen Bedingungen verarbeitet und stark vakuumiert.

Wenn du etwa Fleisch in deiner Küche verarbeitest und mit einem Haushaltsgerät vakuumierst, erreichst du nicht dieselbe Haltbarkeit. Fleisch hält so in der Regel nur wenige Wochen.

Platzersparnis dank Luftdruck

Wenn du flexible Beutel als Verpackung verwendest, erfüllt eine Vakuumverpackung noch einen zweiten Zweck: Du sparst eine Menge Platz beim Aufbewahren der verpackten Dinge.

Wenn du etwas normal verpackst, hast du eine Menge Luft mit in der Verpackung. Die Luft beansprucht Platz in deinen Schränken. Beim Vakuumieren saugst du diese heraus und die Packung ist nur noch genauso groß wie das, was du verpackst.

Kleider in Vakuumbeuteln lagern

Wie funktioniert das genau?

Durch das Heraussaugen der Luft ist der Luftdruck außerhalb der Verpackung höher als innen. Der Luftdruck außen presst die Verpackung zusammen; nur die verpackte Ware hält dem Druck stand und „stoppt“ sozusagen das Zusammendrücken.

Dadurch passt sich die Verpackung dem Inhalt wie eine zweite Haut an. Etwas noch kleiner zu verpacken geht nicht!

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