Grammatikunterricht: Methoden und Übungen

Grammatik…. wie unterrichten wir sie effektiv?

Sollten Sie Grammatikregeln monoton aus einem Lehrbuch vortragen und hoffen, dass die Schüler schon etwas lernen?

Könnten Sie den Unterricht interaktiver und – man wagt es kaum zu sagen – sogar unterhaltsam gestalten?

Lesen Sie weiter und überzeugen Sie sich selbst!

Egal, ob Sie frisch gebackener Sprachlehrer sind oder nur nach neuen Wegen suchen, um Ihren Unterricht aufzufrischen: in diesem Leitfaden finden alle gute Tipps für den Grammatikunterricht.

Nachdem Sie diese Tipps verwendet haben, wundern Sie sich nicht, wenn bald die anderen Lehrern Ihr Erfolgsgeheimnis erfahren wollen! 😉

Warum inspirierender Grammatikunterricht so wichtig ist

Grammatik ist in jeder Sprache wichtig. Das ist eine Tatsache. Deutsch ist dabei keine Ausnahme.

Grammatik zu lernen ist keine leichte Aufgabe und das Unterrichten kann noch schwieriger sein!

Es gibt eine Reihe von Gründen, die das Erlernen der Grammatik zu einer schwierigen Aufgabe machen könnten: unter anderem Fehler, die sich die Schülerinnen und Schüler angewöhnt haben, oder große Unterschiede zwischen Deutsch und der Muttersprache des Schülers.

Dazu kommen sprachliche Besonderheiten wie unregelmäßige Verben, Pluralformen usw.

Ein weiteres Problem kann von der Denkweise der Studenten her stammen. Wenn sie in der Vergangenheit trockene, langweilige Grammatikstunden erlebt haben, werden sie bei Ihnen wahrscheinlich dasselbe erwarten.

Es ist wichtig, dass Sie neue Wege gehen und Ihre Schüler mit Ihrem großartigen Grammatikunterricht fesseln und inspirieren, damit sie die besten Ergebnisse erzielen.

Also…. Wie machen Sie das?

Lassen Sie uns einen Blick auf einige Tipps werfen, die Ihnen und Ihren Schülern helfen, den Dschungel der deutschen Grammatik zu erkunden.

Tipp 1: Grammatik im Kontext unterrichten

Eine Methode des Unterrichts, die viel Erfolg verspricht, ist das Unterrichten der Grammatik im Kontext.

Das ist sinnvoll, da es Grammatikregeln gibt, um die Muster, die wir in der Sprache verwenden, zu verstehen. Es handelt sich nicht um willkürliche Systeme, die aus der Luft gegriffen werden.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll zu sehen, wie diese Regeln in der Sprache gelten.

Verwenden Sie verschiedene Beispielsätze, damit die Schüler sehen können, wie wir diese Regeln anwenden können. Es ist wichtig zu zeigen, warum diese nützlich sind und warum jemand diese nutzen sollte.

Es ist in Ordnung, einem Schüler die Feinheiten der Vergangenheitsform zu vermitteln. Aber wenn es nicht im Kopf des Schülers „geklickt“ hat, warum er diese Form benutzen sollte, dann wird er sie höchstwahrscheinlich nicht in seinen aktiven Sprachwortschatz einbeziehen.

Tipp 2: Grammatikregeln induktiv unterrichten

Induktives Unterrichten ist eine sehr nützliche Methode, wenn es um den Grammatikunterricht geht. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie es funktioniert.

Wir beginnen mit konkreten Beispielen wie Sätzen, die alle eine bestimmte Grammatikregel verwenden. Anhand dieser Beispiele kommen die Studenten dann zu ihren eigenen Schlussfolgerungen über die Regel.

Dies steht im Gegensatz zum deduktiven Unterricht, der damit beginnt, zuerst die Regel(n) zu lehren und sich anschließend Beispiele anzusehen.

Dieser induktive Unterrichtsstil ist großartig, da er mit einem realen Beispiel beginnt, das der Grammatikregel bereits Relevanz verleiht. Er zwingt die Lernenden, selbst nachzudenken, anstatt sich passiv einen Vortrag anzuhören und alles wieder zu vergessen.

Die Idee ist, dass Lernende, die sich auf diese Weise damit beschäftigen, eher einen bestimmten Punkt verstehen und behalten.

Diese Methode kann bei einigen Aspekten der Grammatik, die eher einfach sind (z. B. Adjektive), sehr erfolgreich sein.

Aber es gibt einige Bereiche der Grammatik (z. B. Artikel), in denen sie aufgrund der großen Anzahl von Regeln und Unregelmäßigkeiten, die auftreten können, möglicherweise nicht so effektiv ist.

Tipp 3: Grammatik-Einstufungstests durchführen

Eine Sache, die bekannt sein muss, bevor wir anfangen, Grammatik zu unterrichten, ist das, was die Schüler tatsächlich wissen.

Für eine Klasse, die von Anfang an Deutsch lernt, ist das viel einfacher. Wir können davon ausgehen, dass die Schüler ein unbeschriebenes Blatt sind und wir uns nur an den Lehrplan halten müssen.

Vielleicht haben einige von ihnen bereits vorher außerhalb des Unterrichts gelernt und einen bestimmten Wortschaft gesammelt. Diesen Schülern können schwierigere Aufgaben zugewiesen werden, um Langeweile zu vermeiden, aber die große Mehrheit wird auf dem gleichen Niveau sein.

Wenn wir aber Einzelunterricht geben, wird unser Job etwas komplizierter. Nicht jeder lernt Grammatik in einer festen Reihenfolge, sodass die Dinge, die ein Schüler kennt, ein wenig „zufällig“ sein können.

Selbst wenn sie Ihnen einen Lehrplan dessen gezeigt haben, was sie behandelt haben, kann es einige Bereiche geben, die eine Wiederholung erfordern, wenn sie sie vergessen haben oder überhaupt nicht richtig verstanden haben.

Woher wissen wir, welche Themen das sind?

Hier wird der Einstufungstest äußerst nützlich. Der Schüler erhält einen Test, der ihn an einer Vielzahl von verschiedenen Grammatikpunkten testen soll.

Auf dieser Grundlage kann der Lehrer sehen, wo die Schwächen des Schülers liegen, und daraus einen Plan für das zu erstellen, was untersucht werden muss.

Tipp 4: Grammatik mit Schreibübungen vermitteln

Das Schreiben ist die Grundlage für den Grammatikunterricht.

Wenn Sie die Funktionsweise der Sprache erklären und ihre Schüler sehen sie auf einem Blatt vor sich, werden Sie sie leichter erfassen.

Das Schöne am Schreiben (im Vergleich zum Sprechen) ist, dass es den Schülern Zeit zum Nachdenken und Ausarbeiten gibt. Sie können Arbeitsblätter im Voraus planen, um sie zu bearbeiten, und diese können auch verwendet werden, um Hausaufgaben zu machen.

Tipp 5: Grammatik durch Konversation vermitteln

In der Konversation können Ihre Schüler erlernte Grammatik am besten anwenden.

Idealerweise kommt die Konversation nach den schriftlichen Übungen, in denen der Schüler die Grammatikregeln erlernen konnte. Dann hat er mehr Selbstvertrauen in der Konversation.

Es ist eine hervorragende Idee, jede Grammatikstunde mit einer freien Konversationsrunde zu beenden. Das macht Spaß und die Schüler werden die erlernten Konzepte anschließend im Alltag viel eher verwenden.

In diesem Artikel finden Sie 7 tolle Spiele für den Fremdsprachunterricht.

Tipp 6: Grammatik für Kinder und Erwachsene anders unterrichten

Kinder zu unterrichten und Erwachsene zu unterrichten können zwei sehr unterschiedliche Dinge sein!

Lassen Sie uns einige der Unterschiede betrachten.

Beim Unterrichten von Kindern ist die Mitarbeit der Schüler eine große Herausforderung. Es ist nicht realistisch, dass eine Klasse von 6-Jährigen eine Stunde lang stillsitzt und zusieht, wie Sie Grammatikregeln an der Tafel erklären.

Aktivitäten, die sie körperlich einbeziehen (Spiele), häufige Abwechslung und die Verwendung von Beispielen mit Gegenständen und Bildern helfen, sie in das Thema einzubinden.

Außerdem ist es eine gute Idee, nicht zu viel auf einmal auf sie zu schütten. Zum Beispiel sollte man eine Zeitform in einer Unterrichtsstunde über Verben einführen, anstatt sie mit allen Zeitformen und deren Regeln in einer Unterrichtsstunde zu bombardieren.

Das Unterrichten von Erwachsenen in Bezug auf Grammatik kann manchmal einfacher sein. Erwachsene neigen dazu, ein wenig mehr Ausdauer zu haben. Sie können sich länger auf ein Thema konzentrieren, ohne dass sie alle paar Minuten eine neue Aktivität oder ein Spiel benötigen, um den Unterricht aufzulockern.

Allerdings ist immer noch eine gewisse Vielfalt erforderlich, um ihr Interesse zu wecken, aber es gibt weniger Druck in diesem Bereich als bei Kindern.

Erwachsene Anfänger werden sich in der Regel an die gestellten Aufgaben halten und nur dann wirklich fragen, wenn sie etwas nicht verstehen.

Beachten Sie jedoch, dass die Fortgeschrittenen Ihnen viele Hintergrundfragen zu einem bestimmten Thema stellen können, insbesondere wenn sie sehr interessiert sind – z.B. „Warum sollten wir diese Zeitform anstelle der anderen verwenden? – also ist es eine gute Idee, dafür zu sorgen, dass Sie vorbereitet sind!

Eine tolle Idee zum Schreiben üben: Schleich- oder Laufdiktate.

Tipp 7: Häufige Grammatik-Fehler sofort angehen

Es ist wichtig, häufige Fehler frühzeitig anzugehen, bevor sie zur Gewohnheit werden, sonst kann es ein harter Kampf werden!

Wenn Sie einen bestimmte Grammatikregel unterrichten, ist es wichtig, einen Schüler zu stoppen und ihn sofort zu korrigieren, wenn er einen Fehler macht, der mit diesem Thema zusammenhängt.

Schon nach wenigen Malen beherrscht der Schüler die Regel und kann sich selbst korrigieren, so dass sie ihn nicht zu häufig unterbrechen müssen.

Um das Erlernte zu festigen, können Sie spezielle Übungen als Hausaufgaben aufgeben, bei denen die Schüler die regeln anwenden müssen.

11 Spiele und Übungen für den Grammatikunterricht

Umgekehrtes Tabu – Adjektive

Ein Schüler muss entweder den Lehrer oder andere Schüler dazu bringen, ein bestimmtes Wort zu erraten, indem er nur Adjektive zur Beschreibung verwendet.

Beispiel: rund, federnd, bunt… ein Ball

Satz-Erweiterung – Adverben

Schreiben Sie einen einfachen Satz auf. Der Schüler muss ein Adverb einsetzen.

Beispiel: Er putzt sich die Nase. – Er putzt sich die Nase laut.

Artikel-Lücken – Artikel

Entfernen Sie alle Artikel aus einem Text. Der Schüler muss die Artikel wieder an den Stellen einsetzen, an denen er denkt, dass sie hineingehören.

Sie können die Klasse auch in zwei Gruppen aufteilen, in denen die Schüler die Aufgabe zusammen lösen müssen. Die Gruppe, die zuerst fertig ist, hat gewonnen.

Beispiel: […] Männer gingen in […] Laden und kauften […] Eis.

Ich möchte… – Demonstrativpronomen

Teilen Sie die Schüler in Gruppen auf und lassen Sie sie die jeweils andere Gruppe nach Dingen wie „diesem Stift“ oder „diesen Süßigkeiten“ usw. fragen.

Beispiel: Haben Sie diesen Jungen gesehen? – Wie finden Sie diese Jeanshose?

Er/Sie sagte… – Indirekte Rede

Ein Schüler sagt etwas. Der zweite Schüler berichtet der Klasse, was der erste gesagt hat. Dann sagt er einen neuen Satz, und der dritte Schüler berichtet darüber und so weiter…

Wenn Sie Einzelunterricht geben, können Sie eine Szene aus einem Film verwenden und der Schüler berichtet Ihnen,, was die Schauspieler gesagt haben.

Beispiel: Schüler 1: Gestern ging ich in die Schule. Schüler 2: Er sagte, dass er gestern in die Schule gegangen sei.

Ich sehe was, was du nicht siehst – Substantive

Ein Klassiker für Anfänger! Ein Schüler sagt „Ich sehe was, was du nicht siehst…“ und die Farbe oder den Anfangsbuchstaben eines Objekts, das sich im Zimmer oder der Umgebung befindet. Die anderen Schüler müssen das Objekt erraten.

Beispiel: Ich sehe was, was du nicht siehst… und das beginnt mit dem Buchstaben „t“ – Ist es die Tafel? Nein. – Eine Tasche? Ja!

Aktiv-Passiv-Umwandlung

Die Schüler müssen einen Aktiv-Satz in einen Passiv-Satz umwandeln, und umgekehrt.

Beispiel: Ein Mann ist einen Keks. – Der Keks wurde von einem Mann gegessen.

Wem gehörts? – Possessivpronomen

Gib einem Schüler ein Objekt, zum Beispiel einen Ball, und frage die anderen „Wessen Ball ist es?“

Widerholen Sie die Übung ein paar Mal und teilen dann die Klasse in Gruppen auf, so dass sich Fälle mit ihr/unser/euer ergeben.

Beispiel: Wessen Stift ist es? – Es ist sein Stift. – Es ist unser Stift.

Wer bin ich? – Relativsätze

Bereiten Sie Karten mit Namen oder Gesichtern berühmter Personen vor. Jeder Schüler wählt eine (oder denkt sich selbst eine aus).

Die anderen Schüler müssen durch Fragen erraten, welche Person derjenige gewählt hat. Dabei müssen sie ausschließlich Relativfragen verwenden.

Beispiel: Ist es jemand, der eine Brille trägt? … oder … Ist es jemand, der noch lebt?

Delegieren – Imperativ

Teile die Schüler in Dreiergruppen auf. Einer ist der Chef, einer sein Assistent und einer der Arbeiter.

Der Chef weist den Assistenten an, er solle dem Arbeiter einen Auftrag geben.

Beispiel: Chef zum Assistent: Lasse den Arbeiter das Regal einräumen. – Assistent zum Arbeiter: Räume das Regal ein. – Arbeiter: Ok…

Alle Händen fliegen hoch – Verben

Das ist ein tolles Spiel, um junge Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen anzuregen.

Sagen Sie einen Befehl, wie „Alle Hände fliegen hoch“, und machen Sie ihn selbst vor. Die Kinder müssen Folge leisten und ihre Hände in die Luft strecken.

Beispiel: „Alle Hände trommeln auf die Tische“: Kinder trommeln auf die Tische. Oder: „Alle Münder schweigen still“ – Kinder sind ganz leise und legen den Zeigefinger auf den Mund.

Dasselbe Spiel heißt manchmal auch „Kommando Pimperle“; die Befehle lauten dann: „Kommando Pimperle: Hände hoch!“ oder „Kommando Pimperle: auf die Tische trommeln!“.

Im Englischen in dieses Spiel als „Simon says“ (Simon befiehlt) bekannt.

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