Mündliche Prüfung: 6 Tipps zur perfekten Vorbereitung

Ein Raum, viele Prüfer, zahlreiche Fragen und der Gedanke: „Wie soll ich das nur alles beantworten?“

Die mündliche Prüfung ist für viele Menschen eine Ausnahmesituation und wirkt auf den ersten Blick wie ein Kreuzverhör. Aber warum?

Im Gegensatz zum Ablauf von Klausuren sind die Abläufe in der mündlichen Prüfung meist unbekannt. Prüflinge können sich schwer auf die mündliche Prüfungssituation einstellen.

Sie bekommen Angst und Panik, weil sie sich Horrorszenarien, wie Blackouts und Verständnis- oder Kommunikationsprobleme ausmalen.

Doch mit der richtigen Vorbereitung kannst du die mündliche Prüfung gut meistern. Hier sind meine Tipps für dich:

Tipps für die Vorbereitung der mündlichen Prüfung

Ich habe dir 6 wichtige Tipps für die perfekte Prüfungsvorbereitung zusammengestellt. Du kannst sie ganz in Ruhe nacheinander abarbeiten.

1. Sammle Hintergrundinformationen über das Prüfungsumfeld

Zunächst einmal musst du dir dem Ziel der mündlichen Prüfung bewusst sein. 

Bei Bewerbungs- & Aufnahmegesprächen steht der persönliche Auftritt oftmals deutlich stärker im Vordergrund, als das eigentlich Gesagte. Prüfer wollen hier herausfinden, wie du unter Druck reagierst und wie gut du als Person in das Team passt.

Bei mündlichen Prüfungen achten die Prüfer auf die Inhalte. Hier solltest du stets strukturiert antworten. Wichtige Punkte solltest du zu Beginn beantworten und erst im späteren Teil auf Details eingehen.

Ob es nun ein Bewerbungsgespräch, oder eine Prüfung ist: Für eine erfolgreiche Prüfung ist es unerlässlich, sich genau mit dem Prüfungsort und den Personen im Prüfungskomitee auseinanderzusetzen. 

Wichtige Fragen, die du dir stellen solltest, sind beispielsweise: Welche Etappen haben die Prüfer in Ihrem Leben absolviert? Welche Werte haben sie? Worauf legen sie wert? Wie ist die Geschichte der Einrichtung? Was ist das Leitbild? Es klingt wie eine Binsenweisheit, aber: Kennst du die Prüfer, dann kennst du auch ihre Fragen.

2. Erstelle Fragenkataloge und lass dich abfragen

Zur Vorbereitung ist es sinnvoll, mögliche Fragen durch verschiedene Quellen zu formulieren. Natürlich wirst du nicht jede einzelne Frage vorab wissen können, aber ein umfangreicher Fragenkatalog zeigt schnell Tendenzen von Prüfungsschwerpunkten auf. 

Die folgenden Quellen kannst du nutzen, um mögliche Fragen für die Prüfung herauszufinden:

  • Gespräche mit Prüflingen aus den Vorjahren
  • Auseinandersetzen mit Aussagen & Werken von Prüfern
  • Verzeichnisse mit nicht-fachspezifischen Fragen besuchen
  • Fachliteratur lesen und aus den Kernaussagen mögliche Fragen ableiten
  • Spezifisches und gefordertes Fachwissen sortieren und daraus Fragen ableiten

3. Lerne Fragen und Inhalte nicht auswendig, sondern lerne sie verstehen

Nun solltest du einen Haufen an potenziellen Themen und Fragen für die mündliche Prüfung zusammengefasst haben. Nach einer umfangreichen Recherche und der Auseinandersetzung mit Inhalten solltest du – gerade bei persönlichen Fragen wie zur Motivation, Zielen, Meinungen und Werten – schnell mehrere Antworten auf eine Frage parat haben.

Was nun?

Es ergibt wenig Sinn, all diese Antwortmöglichkeiten auswendig zu lernen, denn nur selten werden geprobte Fragen genauso gestellt, wie du sie vorbereitet hast.

Prüfer stellen häufig tiefgreifendere Fragen, bei denen zum Vorschein kommt, ob du nur oberflächliche Antworten parat hast oder dir wirkliches tiefgreifendes Wissen angeeignet hast.

Im Kern geht es also darum, dass du dein eigenes Wissen präsentierst und in deine Worte fasst. Sich möglichst viel Wissen anzueignen, ist daher nur der erste Schritt der Vorbereitung. 

Wenn du in übrigens der Prüfung eine Frage nicht weißt, ist das okay. Phrasen wie „Darüber muss ich noch mal nachdenken“ oder ‚Das ist mir aktuell leider nicht präsent” können dabei helfen, ein stumpfes „Ich weiß es nicht“ schön zu umschreiben.

Übrigens: Meist kommt die Prüfung ganz anders, als du es dir vorgestellt hast. Sobald man den Prüfungsraum betritt, befinden sich viele Prüflinge in einer Art “Trance-Zustand”, in dem sie wie von Zauberhand jede Antwort einfach beantworten können.

4. Teile dir deine Zeit intelligent ein

Das A und O für den Erfolg in deiner Prüfung ist, dass du dich rechtzeitig darauf vorbereitest. Je öfters und länger du dich mit dem Thema und den Fragen beschäftigt, desto besser bist du auf das Gespräch und die Fragen vorbereitet.

Du solltest zunächst eine grobe Recherche durchführen, um dir einen Überblick über die Themenfelder zu verschaffen. Wenn du alle Themenfelder gelistet hast, kannst du dir einen Lernplan erstellen.

Ein Lernplan hilft dir dabei, den Stoff gut einteilen zu können. Somit behältst du den kompletten Überblick über den gesamten Stoff.

So lernst du effektiv für deine mündliche Prüfung

Um nicht doch in Stress zu kommen, solltest du in deinen Lernplan einen zeitlichen Puffer eintragen. Nicht immer läuft alles so, wie du planst. Es kann sein, dass etwas dazwischen kommt oder du weiteren Stoff lernen musst. Zeitliche Puffer helfen dir dabei, unvorhersehbare Ereignisse zu kompensieren.

Damit dein Wissen auch langfristig im Kopf bleibt, solltest du regelmäßig Zeiten für Wiederholungen von bereits gelerntem Stoff in deinen Lernplan einfügen.

5. Schaffe dir ein produktives Lernumfeld

Es ist klar, dass du dich an deinem Lernplatz wohlfühlen musst und wenig Ablenkung haben solltest. Folgende Dinge helfen dir dabei, dich besser konzentrieren zu können und mehr Spaß beim Lernen zu haben:

  • Räume deinen Schreibtisch auf und habe nur die Sachen parat, die du aktuell brauchst.
  • Stelle dir eine Flasche Wasser direkt auf dem Schreibtisch, um mehr zu trinken.
  • Sorge dafür, dass dein Stuhl bequem ist und du eine gesunde Sitzposition hast.
  • Lege dein Handy und alles, was dich ablenkt, weg.
  • Lüfte regelmäßig und lege dabei kurze Pausen ein.
  • Wechsle regelmäßig deinen Lernplatz.

Eins kannst du mir glauben. Es gibt nichts Schlimmeres, als Müdigkeit und Angst am Tag der Prüfung. Deshalb solltest du entspannt schlafen gehen, um gut in den Tag starten zu können. Diese Tipps helfen dir dabei:

Lege deine Lernsachen am Tag vor der Prüfung komplett beiseite. So kurzfristig lässt sich sowieso kaum noch etwas lernen – häufig hinterfragst du dann auf einmal viele Sachen und wirst unnötig nervös.

Nimm dir vor dem Schlafen gehen ein Bad. Das beruhigt den gesamten Kreislauf und fördert die Schlafqualität.

Erzähle nicht zu vielen Leuten von deiner Prüfung. Dadurch sinkt der Druck auf dich und du wirst keine Rechtsfertigungsprobleme haben.

Tipps zum Tag vor der Prüfung

6. Tritt bei der Prüfung selbstbewusst auf

Verkaufe dich und dein Wissen im Gespräch. Gehe mit einer großen Portion Selbstbewusstsein in das Gespräch und rede dich selbst nicht klein.

Die Prüfer helfen dir dabei. Die ersten Fragen stellen sie häufig so, dass du umfangreiche Antworten geben kannst. Dadurch gewinnst du schnell an Sicherheit. Verliere dich am Anfang nicht in Details. Wenn diese wichtig sind, wird der Prüfer nochmals nachhaken.

Nun liegt es an dir!

Nachdem du meine Tipps nun gelesen hast, ist es wichtig, dass du diese auch wirklich umsetzt. Denn vom Lesen allein wirst du keine guten Resultate erzielen. Ich wünsche dir viel Erfolg!

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